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Podcast "Digital leben" | Frei und besser: Open-Source-Software in Sachsen-Anhalt - MDR

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Selbst die Europäische Flugsicherung nutzt Open-Source-Software. Auch in Android-Smartphone steckt sie drin, genauso wie in Samsung-Fernsehern, WLAN-Routern oder auf den Servern von Cloud-Anbietern wie Dropbox, Googledrive oder Amazons AWS. Weil Open-Source-Software bei diesen Beispielen aber nur einen Teil ausmacht, ist die Gesamt-Software nicht mehr Open Source.

Und Martina Müller hat noch ein sehr schlagkräftiges Argument: die Kosten. "Das ist zwar nie mein erstes Argument, aber bei geschlossenen Systemen werden Lizenzgebühren für jedes einzelne Gerät fällig. Bis zu 4000 Euro pro Jahr pro Schule. Bei Open-Source-Produkten fällt das weg." Trotzdem ist Open Source nicht kostenlos. "Für Wartung und Betrieb entstehen natürlich ähnliche Kosten wie bei geschlossenen Systemen."

Geld verdienen mit Open Source

Und mit der Konzeption, Entwicklung, Einrichtung, Wartung und dem Betrieb von Open-Source-Systemen verdient Dr. Frederik Kramer aus Magdeburg sein Geld. Mit seiner Firma initOS plant er quasi die "IT-Landschaft" für mittelständische Unternehmen, richtet sie ein und wartet sie. "Wir machen das für Start-Ups und verschiedene Handelsunternehmen zum Beispiel mit Software für die Buchhaltung, den Einkauf, den Verkauf, die Versandabwicklung, die Serviceanfrage und so weiter." Für all das gebe es Standard Open-Source-Lösungen, die Kramer und sein Team auf die genauen Wünsche ihrer Kunden anpassten. "Der Wettbewerbsvorteil für unsere Kunden ist: Es fallen keine Lizenzgebühren für die Nutzung von Software an und die Flesxibilität ist gewissermaßen eingebaut."

Das Geschäft von Herstellern wie Microsoft sei immer noch vor allem ein Geschäft mit Produkten bzw. Lizenzen und nicht mit einer Dienstleistung: "Sie können dann eine Software wie Microsoft Office unendlich oft verkaufen, aber mussten sie nur einmal entwickeln." Wenn Kramer bei initOS eine Open-Source-Software für einen Kunden verändert, stellt er die Änderungen in der Regel auch anderen Kunden und praktisch der ganzen Welt zur Verfügung. "Das ist auch der Open-Source-Gedanke schlechthin: dass alle von Verbesserungen profitieren und auch überprüfen können, was in der Software steckt."

Open Source: die bessere Software

Warum Unternehmer wie Kramer bereit sind, ihre Mitarbeiter ein Gemeingut entwickeln zu lassen, hat noch einen weiteren Grund: "Wenn andere Leute das Produkt sehen können, dann etabliert man viel schneller Standards und es entsteht solide, reife Software." Oft hätte die erste Version jeder Software noch Fehler, aber durch den Community-Ansatz käme das Wissen einer Art Schwarmintelligenz hinzu. "Es gibt für Open Source oft weltweite Communities und es ist ein Märchen, dass Open Source ausschließlich von Freizeit-Programmierern und vollkommen ohne Bezahlung entwickelt wird. Etwa zwei Drittel sind ganz normale Arbeitnehmer, die einen Lohn bekommen!"

Und damit lässt sich eben auch Geld verdienen, sagt Kramer und begründet es mit einem Beispiel aus einer anderen Branche: "Das Witzige ist ja: Theoretisch kann jeder ein Auto selbst zu Hause bauen. Aber natürlich entscheiden sich praktisch alle dafür, jemanden professionell das Auto bauen zu lassen." So sei es auch mit Software: Jeder könnte sie theoretisch selbst programmieren, aber es gibt eben Profis dafür und die können damit Geld verdienen und Unternehmen gründen.




August 31, 2020 at 08:05PM
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