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Bayern-Ausrutscher genutzt:Bayer ist nach 2284 Tagen wieder ganz oben - n-tv NACHRICHTEN

Das "Vizekusen" hat sich Bayer Leverkusen als Markennamen schützen lassen, doch nun übertrifft der Fußball-Bundesligist seinen eigenen Nimbus. Am Ende des 11. Spieltags übernimmt der Klub die Tabellenführung. Das Team von Trainer Peter Bosz bleibt auch gegen die TSG Hoffenheim ungeschlagen.

Bayer Leverkusen hat den Ausrutscher von Rekordmeister Bayern München genutzt und ist angeführt von Doppelpacker Leon Bailey nach 2284 Tagen wieder an die Spitze der Bundesliga gestürmt. Nach dem unerwarteten 1:1 der Bayern am Samstag bei Union Berlin gewann die Werkself gegen die TSG Hoffenheim verdient mit 4:1 (2:0). Die weiterhin ungeschlagenen Rheinländer führen die Tabelle damit zum ersten Mal seit dem dritten Spieltag der Saison 2014/15 wieder an. Für den Klub, der sich den Markennamen "Vizekusen" schützen ließ, weil er nach 1993 nie mehr als den zweiten Platz erreichte, überflügelt sich damit selbst.

Bayer Leverkusen - TSG Hoffenheim 4:1 (2:0)

Leverkusen: Hradecky - Lars Bender (75. Weiser), Tah, Tapsoba, Sinkgraven (65. Wendell) - Baumgartlinger (83. Dragovic) - Wirtz, Amiri - Bailey (75. Bellarabi), Schick (66. Alario), Diaby. - Trainer: Bosz

Hoffenheim: Baumann - Posch, Vogt, Nordtveit, Sessegnon - Rudy (46. Skov), Samassekou (86. Bogarde) - Bebou (58. Belfodil), Grillitsch, Baumgartner (76. Gacinovic) - Kramaric (76. Akpoguma). - Trainer: Hoeneß

Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)

Tore: 1:0 Bailey (4.), 2:0 Bailey (27.), 2:1 Baumgartner (50.), 3:1 Wirtz (55.), 4:1 Alario (90.+1, Handelfmeter)

Gelb-Rote Karten: Grillitsch wegen wiederholten Foulspiels (64.), Posch wegen Handspiels (79.)

Leon Bailey (4./27.), der bereits am Donnerstag in der Europa League gegen Slavia Prag (4:0) zweimal getroffen hatte, Jungstar Florian Wirtz (55.) sowie Lucas Alario (90.+1) per Handelfmeter erzielten die Treffer für Bayer. Hoffenheim, für das Christoph Baumgartner (50.) sehenswert traf, rutschte durch die fünfte Niederlage der Spielzeit auf Platz zwölf ab. Hoffenheims Florian Grillitsch (64.) wegen wiederholten Foulspiels und Stefan Posch (79./Handspiel) sahen zudem noch die Gelb-Rote Karte.

"Ich denke, die Leistung und das Ergebnis stimmen uns sehr positiv und geben uns für den Endspurt vor Weihnachten viel Energie", sagte Leverkusens Julian Baumgartlinger bei Sky und ergänzte mit Blick auf die Tabelle: "Es ist eine Momentaufnahme, aber es ist auch etwas wert. Wir wissen alle, wie schwer es in dieser Liga ist, sich nach vorne zu setzen. Es sind aber auch noch zwei Drittel zu spielen."

Warnschuss rüttelt Bayer wach

Bosz veränderte seine Startelf im Vergleich zum Donnerstag auf vier Positionen. Zudem kehrte Torjäger Alario nach überstandenen Knieproblemen zurück in den Kader und feierte in der 66. Minute sein Comeback. Bei Hoffenheim, das wie Leverkusen in der Zwischenrunde des "kleinen Europapokals" steht, vertraute Coach Sebastian Hoeneß der Elf vom 3:1-Sieg vergangene Woche gegen den FC Augsburg.

Schon nach 15 Sekunden musste Leverkusen tief durchatmen, nachdem Grillitsch völlig freistehend über das Tor von Bayer-Keeper Lukas Hradecky köpfte. Der frühe Warnschuss zeigte Wirkung und rüttelte Bayer wach: Nach einer kurz ausgeführten Ecke mit Nadiem Amiri zirkelte Bailey den Ball traumhaft und unhaltbar für TSG-Torhüter Oliver Baumann in den Winkel. Leverkusen übernahm beflügelt von der frühen Führung das Kommando. Bailey (7.) und Patrik Schick (19.) vergaben beste Möglichkeiten.

Wirtz beweist Klasse

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Es dauerte bis Mitte der ersten Halbzeit bis Hradecky gegen Hoffenheims Baumgartner eingreifen musste. Bailey durfte sich in der Folge bei seinem zweiten Tor des Abends bei TSG-Torjäger Andrej Kramaric und Baumann bedanken. Der Bayer-Stürmer reagierte nach einem unnötigen 40-Meter-Rückpass blitzschnell, schnappte sich den Ball und lief am herauseilenden Baumann vorbei und schob ein. Während außerhalb der BayArena Bauern bei einer Demo mit ihren Traktor-Hupen das Stadion ab der 40. Minute immer wieder beschallten, prüfte Wirtz, der am Donnerstag noch von Bosz geschont worden war, den diesmal glänzend reagierenden Baumann mit einem Vollspannschuss (44.).

Die Pause tat den Gästen aus dem Kraichgau zunächst sichtlich gut. Die TSG kam deutlich energischer zurück auf den Platz. Dafür belohnte Baumgartner seine Mannschaft mit einem platzierten Fernschuss ins lange Eck. Die Spielfreude der Hoffenheimer hielt nicht lange an, weil Wirtz seine Klasse mit einem technisch anspruchsvollen Dribbling vor seinem Tor unter Beweis stellte. In der Schlussphase hatte Nadiem Amiri bei einer Meinungsverschiedenheit mit Hoffenheims Abwehrchef Kevin Voigt Glück, dass er nach einem Ziehen am Ohr nur Gelb statt Rot sah. Zu neunt hatte Hoffenheim dann keine Chance mehr.

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