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Schon wieder Kiel: Der HSV verliert bei der KSV Holstein - NDR.de

Stand: 10.04.2022 16:20 Uhr

Der HSV hat das Zweitliga-Nordduell bei Holstein Kiel mit 0:1 (0:1) verloren. Während die Kieler am Sonntag den beinahe sicheren Klassenverbleib feierten, können die Hamburger die Bundesliga-Rückkehr erneut fast schon abschreiben.

von Florian Neuhauss

Sechsmal deutscher Meister, dreimal Pokalsieger - und ein fünftes Jahr Zweite Liga? Obwohl sich im Aufstiegsrennen zuvor nicht nur St. Pauli und Werder (1:1) gegenseitig die Punkte weggenommen hatten, konnte die Mannschaft von Trainer Tim Walter daraus kein Kapital schlagen. Auch im achten Anlauf blieb der HSV in der Zweiten Liga gegen Kiel sieglos und liegt nun in der Tabelle sieben Zähler hinter dem Stadtrivalen auf Rang sechs. "Wir haben unsere Chancen nicht genutzt und waren zu fahrig. Es gehört in der Entwicklung dazu, sich für den Aufwand zu belohnen", monierte Walter.

VIDEO: HSV verliert in Kiel - aber warum gewinnt er kaum mehr? (11 Min)

Für die Holsteiner kommt indes der Erfolg fast schon dem Klassenerhalt gleich. Der Vorsprung auf Rang 16 beträgt fünf Runden vor Schluss neun Punkte. "Vor ausverkauftem Haus mit dieser tollen Unterstützung der Fans hier zu gewinnen, war einfach nur Gänsehaut und ein überragendes Gefühl", sagte einer der Kieler Matchwinner, Torhüter Thomas Dähne. "Es waren sehr wichtige Punkte, weil wir kein leichtes Restprogramm haben", ergänzte Routinier Aleksandar Ignjovski.

Schlüsselbeinbruch bei Fin Bartels

Beide Teams investierten viel - und müssen jeweils einen Ausfall verkraften. Während sich Hamburgs Ludovit Reis seine fünfte Gelbe Karte abholte und gegen den Karlsruher SC fehlen wird, zog sich der Kieler Fin Bartels einen Schlüsselbeinbruch zu. "Es geht ihm soweit gut, aber er wird nun eine Weile ausfallen", sagte Trainer Marcel Rapp.

Ärger zu Beginn: HSV-Chaoten sorgen für Spielunterbrechung

Das Nordderby wird aber auch am grünen Tisch noch ein Nachspiel haben. Nachdem die Kieler Fans im Rahmen einer Choreografie bereits im Vorfeld Pyrotechnik gezündet hatten, übertrieben es die Anhänger der Gäste kurz nach dem Anpfiff. Wegen diverser Böller und Bengalos sowie starker Rauchentwicklung nahm Schiedsrichter Daniel Schlager nach 90 Spielsekunden zunächst den Ball an sich und schickte wenig später beide Teams in die Kabinen.

HSV-Spieler, Coach Walter und Sportvorstand Jonas Boldt versuchten, die Chaoten zu beruhigen, machten aber auch ihrem Unverständnis Luft. Erst nach einem Pfeifkonzert der übrigen Fans im Stadion, einem Polizeiaufmarsch vor der Gäste-Tribüne und insgesamt mehr als zehn Minuten Zwangspause konnte es weitergehen.

Kiels Wriedt schockt den HSV

Die unerfreuliche Unterbrechung hatte die Vorfreude der Spieler aber offenbar geschürt. In der sechsten Minute prüfte Robert Glatzel erstmals Kiels Dähne mit einem Kopfball. Auf der anderen Seite forderten die Holsteiner nur Sekunden später vergeblich Elfmeter. Doch der vermeintlich Gefoulte schlug kurz darauf zu: Nachdem Hamburgs Bakery Jatta den Ball leichtfertig verspielt hatte, lief plötzlich Kwasi Okyere Wriedt von der Mittellinie allein aufs Tor zu. HSV-Kapitän Sebastian Schonlau konnte ihn zwar noch einholen, das sehenswerte 1:0 jedoch nicht mehr verhindern (10.).

Weitere Informationen

Die Zweitliga-Meisterschale © Witters Foto: Valeria Witters

Das Restprogramm der Spitzenteams der Zweiten Bundesliga auf einen Blick. Mit dabei: St. Pauli, Werder und der HSV. mehr

Die Gäste drängten auf den schnellen Ausgleich - schnürten die Kieler immer wieder am eigenen Strafraum ein. Glatzel brachte bei einer Großchance einen Kopfball nicht aufs Tor (30.), auch Jatta verfehlte das Ziel (32.) und Glatzels Schuss wurde noch geblockt (33.). Die "Störche", die nur eine Möglichkeit verbuchten, verteidigten ihre knappe Pausen-Führung aufopferungsvoll.

"Lebensversicherung" Glatzel lässt 1:1 liegen

Nach dem Seitenwechsel sahen sich die Hausherren jedoch schnell wieder dem Druck des HSV ausgesetzt. Und spätestens in der 54. Minute hätte Glatzel ausgleichen müssen, doch Keeper Dähne parierte geistesgegenwärtig. Zuletzt war der 17-Tore-Mann die Lebensversicherung der Hamburger, doch diesmal schoss er eine Fahrkarte nach der anderen.

Die Großchance war ein Weckruf für die Hausherren, denen es nun immer wieder gelang, mit eigenem Ballbesitz für Ruhe zu sorgen. Kurios: Bei Ballbesitz des HSV wurde Verteidiger Schonlau, der sonst viel im Spielaufbau der Hamburger leistet, von Kiels Stürmer Wriedt in Manndeckung genommen. Den Gästen lief die Zeit davon, Walter brachte zu Beginn der Schlussphase einige frische Offensivkräfte. Doch den Elan der ersten Hälfte konnte er so nicht wiederbeleben. Auch die schon oft gesehene HSV-Schlussoffensive blieb aus.

Der Sieg der Schleswig-Holsteiner, die eine taktisch reife Leistung zeigten, geriet nicht mehr in Gefahr - und der "Kiel-Fluch" dürfte den Hamburger Aufstiegsträumen fünf Spieltage vor Ultimo wohl ein Ende gesetzt haben.

29.Spieltag, 10.04.2022 13:30 Uhr

Holstein Kiel

1

Hamburger SV

0

Tore:

  • 1:0 Wriedt (13.)

Holstein Kiel: Dähne - Neumann, S. Lorenz, Thesker, Komenda - Holtby (66. Arp) - F. Bartels (27. Ignjovski), Mühling, Sterner, Reese (86. Skrzybski) - Wriedt (66. Pichler)
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Heyer (73. M. Kaufmann), Vuskovic (90.+1 Rohr), Schonlau, Vagnoman - Reis, Meffert (90.+1 D. Kinsombi), Suhonen (64. Tschakqetadse) - Jatta (64. Alidou), Glatzel, Kittel
Zuschauer: 15034 (ausverkauft)

Weitere Daten zum Spiel

Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 10.04.2022 | 22:50 Uhr

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