
Ein kapitaler Bock von Alexander Hack bescherte der Alten Dame bereits in der fünften Minute die Möglichkeit zur Führung. Davie Selke lief so alleine auf Finn Dahmen im Mainzer Tor zu, schloss aber viel zu überhastet ab, aus 16 Metern.
Die Rheinhessen brauchten gut 20 Minuten, um aufzutauen, zeigten dann wie schon im Bayern-Spiel einen mutigen Offensivfußball. Nur kurze Zeit später gingen die Nullfünfer sogar in Führung, auch weil Marcel Lotka sich im Berliner Kasten einen dicken Schnitzer leistete. Silvan Widmer leitete ein, bekam den Ball schließlich über die Stationen Anton Stach und Karim Onisiwo wieder zurück. Rechts von der Berliner Grundlinie gelang es dem Schweizer dann Lotka aus spitzem Winkel zu überwinden (25.). Dem Keeper rutschte der Ball dabei zwischen Oberkörper und Arm durch.
Zehn Minuten später hatte der Hauptstadtclub dann Glück, als ein weiterer Treffer von Stach aberkannt wurde. Bei dessen Schuss von der Strafraumkante hatte Leandro Martins Barreiro den Ball noch leicht abgefälscht, stand dabei im strafbaren Abseits (35.).
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GESTERN AM 13:13
Vor der Pause sorgte ein Foul im Strafraum von Moussa Niakhaté an Dedryck Boyata für erhitzte Gemüter. Referee Patrick Ittrich entschied nach Rücksprache mit dem VAR schließlich auf Strafstoß für die Hertha, eine vertretbare Entscheidung. Selke ließ sich vom Punkt nicht bitten, schickte Dahmen lässig in die falsche Ecke (45.+5).
Nach der Pause jubelten die Gäste ein drittes Mal, zum zweiten Mal zählte der Treffer aber nicht. Onisiwo hatte wuchtig aus zentraler Position im Strafraum getroffen, in der Entstehung aber auch sowohl Schulter und Oberarm eingesetzt, das Tor wurde zu Recht aberkannt (52.).
Auch in der Schlussphase musste VAR erneut aktiv werden. Lucas Tousart hatte Stefan Bell im eigenen Strafraum mit dem Ellenbogen getroffen. Schiedsrichter Ittrich wertete dies nicht als strafbares Vergehen (74.). Nur Sekunden später bügelte Lotka seinen Patzer aus der ersten Halbzeit wieder aus, parierte einen Stach-Kopfball aus kürzester Distanz überragend (75.).
Mainz machte bis zum Schluss Dampf in der Offensive, belohnte sich schließlich in der 81. Minute, durch den Führungstreffer von Bell. Nach einer Stach-Ecke stimmte die Zuteilung im Berliner Strafraum nicht, Bell nutzte dies clever aus und köpfte den Ball rechts unten ins Tor.
Kurz vor dem Abpfiff erzielte Selke noch per Kopf den vermeintlich Ausgleich, die Freude währte aber nur kurz. Der Stürmer der Alten Dame hatte sich zuvor regelwidrig gegen Aarón Martin Platz verschafft (89.).
Hertha BSC muss nach der Niederlage weiter um den Klassenerhalt zittern. Der Abstand auf Rang 16 beträgt weiterhin vier Zähler. Sollte der VfB Stuttgart am morgigen Sonntag nicht punkten gegen den FC Bayern, dürften die Berliner den Ligaverbleib vom Sofa aus bejubeln.
Die Stimmen zum Spiel:
Fredi Bobic (Geschäftsführer Sport Hertha BSC Berlin): „Es war ein kurioses Spiel, mit sehr vielen komischen Szenen. Es war jetzt kein Gassenhauer. Es war sehr umkämpft heute, mit vielen Zweikämpfen. Es gab viele strittige Szenen. Ich war aber nach dem Spielende bei Schiedsrichter Patrick Ittrich und habe ihn für eine hervorragende Leistung gelobt. Was er gepfiffen hat ist immer richtig gewesen.“
Davie Selke (Hertha BSC Berlin): „Wir haben es heute nicht hinbekommen die Leistung zu zeigen, die wir in den letzten Wochen gezeigt haben. Ich mag Patrick (Ittrich, Anm. d. Red.) sehr, das habe ich ihm auch gesagt. Ich glaube, ich habe eine andere Meinung zu der Szene. Ich habe gesagt, falls das Foul sein sollte, dann machen Mittelstürmer acht Tore weniger pro Saison. Ich musste mir etwas Freiraum verschaffen vor dem Tor.“
Kevin-Prince Boateng (Hertha BSC Berlin): „Wir waren nicht im Spiel heute, von der ersten Minute bis zum Ende. Wir waren nicht frisch im Kopf, es hat viel gefehlt. Wir haben von hinten nicht gut raus gespielt. In vielen Spielen haben wir alles gegeben, wir haben jetzt noch alle Türen offen. Wir haben immer noch eine Riesenchance und müssen versuchen es jetzt positiv zu sehen.“
Der Tweet zum Spiel:
Das fiel auf: Eklatante Berliner Standard-Schwäche
Es ging um einiges für den Hauptstadtclub, im Duell gegen die Rheinhessen. Mit einem Sieg gegen Mainz hätte sich die Alte Dame aus eigener Kraft retten können. Am Ende wurde es wieder nichts, mit drei Punkten, im letzten Heimspiel der Saison. Ein Schwachpunkt war dabei unübersehbar: Seit Monaten bekommt Hertha die Standardschwäche nicht abgestellt. Der Gegentreffer zum 1:2 durch Stefan Bell fiel natürlich nach einer Ecke, bereits das 18. Gegentor nach einem Standard. Und auch die eigenen Ecken und Freistöße waren zum Haare raufen. Fast immer durfte Vladimír Darida antreten, fast jedes Mal landete der Ball im Aus, auf einem Mainzer Kopf oder in den Händen von Finn Dahmen.
Die Statistik: 7
Nach einer hitzigen Diskussion mit Schiedsrichter Patrick Ittrich holte sich Mainz-Chefcoach Bo Svensson heute seine bereits siebte Gelbe Karte ab, im 122. Spiel auf der Trainerbank.
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