Sieg gegen Belgien: Sembrant schießt Schweden in der Nachspielzeit ins EM-Halbfinale - DER SPIEGEL

Befreiender Jubel: Torschützin Linda Sembrant (2.v.l.) und ihre Teamkolleginnen nach dem späten Siegtreffer
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Schweden steht nach einem 1:0 (0:0)-Sieg über Außenseiter Belgien im Halbfinale der Fußball-EM. Im Viertelfinale taten sich die favorisierten Skandinavierinnen trotz vieler Chancen aber lange schwer. Es dauerte bis zur zweiten Minute der Nachspielzeit, ehe Linda Sembrant vor 7500 Zuschauern in Leigh nach einer Ecke zur Stelle war und Schweden ins Halbfinale schoss.

Schweden trifft nun am Dienstag in Sheffield auf Gastgeber England (21 Uhr, TV: ARD, Liveticker: SPIEGEL.DE).

Beim ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams seit 2009 begann Schweden aggressiv und ließ Belgien gar nicht erst ins Spiel kommen. Die erste Möglichkeit hatte Filippa Angeldal, die durchs Mittelfeld marschierte und einfach mal abzog, aber an Belgiens starker Keeperin Nicky Evrard scheiterte (7. Minute). Nur vier Minuten später war es erneut Angedal, dieses Mal zielte die Mittelfeldspielerin von Manchester City jedoch zu hoch. Auch danach machte der Weltranglistenzweite weiter Druck – und dieses Mal hätte die Führung eigentlich fallen müssen. Nach einer Flanke von links kam Amanda Ilestedt, die im vergangenen Jahr vom FC Bayern zu Paris St. Germain wechselte, zum Kopfball, scheiterte aber erneut an Torhüterin Evrad (14.).

Starker Rückhalt: Belgiens Torhüterin Nicky Evrard (r.)

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In der 25. Minuten jubelten die Schwedinnen dann zum ersten Mal – jedoch vergeblich. Nach einem Steilpass aus dem Mittelfeld marschierte Stina Blackstenius aufs belgische Tor zu und verwandelte cool, stand aber hauchdünn im Abseits (25.). Videoschiedsrichter Poaolo Valeri (Italien) griff ein, Schiedsrichterin Kateryna Monsul aus der Ukraine annullierte den Treffer.

Belgien kämpft sich ins Spiel

Nach etwas mehr als einer halben Stunde wagte sich auch Belgien im Regen von Leigh mal aus der Deckung, der Schuss von Justine Vanhaevermaet ging aber links vorbei. Danach aber kam die schwedische Anfangsoffensive etwas zum Erliegen. Die Schwedinnen, die auf die an Corona erkrankten Hanna Glas vom FC Bayern und Emma Kullberg verzichten musste, machten zu wenig aus ihrem Ballbesitz. Die Pässe kamen unpräzise, vorne fehlte die Bewegung. Belgien wurde zwar selbst nicht gefährlich, kämpfte sich aber zunehmend ins Spiel. Mit 0:0 ging es in die Pause.

In der zweiten Halbzeit bot sich den Zuschauern das gleiche Bild. Schweden dominierte, kam aber nicht durch, weil die Belgierinnen mit allen Spielerinnen den eigenen Strafraum bewachten. Die Schwedinnen, die sonst gerne die Tiefe suchen und gradlinig nach vorne spielen, hatten gegen diese kompakten Belgierinnen nur wenig Ideen.

Ein Kopfball von Ilestedt (50.), bei dem sie aber im Abseits stand, und ein etwas zu hoch angesetzter Distanzschuss von Angeldal (62.): Mehr brachten die großen Favoritinnen lange nicht zustande. Auch die vielen Ecken verpufften wirkungslos.

Alle Angriffe verpuffen – bis zur Nachspielzeit

Danach war es einmal mehr Nicky Evrard, die Belgien im Spiel hielt. Blackstenius köpfte aus kurzer Distanz aufs Tor, doch die Keeperin von KAA Gent riss die Arme hoch und lenkte den Ball am Kasten vorbei (73.). Es war der 25. Abschluss der Schwedinnen zu diesem Zeitpunkt. Ansonsten kam von Schweden zu wenig, bis auf einen Schlenzer von Kosovare Asllani kurz vor Ende sprangen keine großen Chancen mehr raus.