Titelverteidiger Niklas Kaul erlebt bei der Leichtathletik-EM in Rom weiter einen Zehnkampf mit Höhen und Tiefen. Doch die letzten beiden Disziplinen sind seine Stärken - und eine Medaille ist nicht ganz ausgeschlossen, wenn bei ihm alles passt und gleichzeitig die Konkurrenz nicht alle Register zieht.
Beim Start in den zweiten Tag über 110 m Hürden blieb Kaul in 14,91 Sekunden deutlich hinter den Erwartungen zurück, im Diskuswurf erzielte der Mainzer dann mit 49,89 m die beste Weite aller Teilnehmer und übertraf seinen bisherigen Hausrekord um 69 cm. Ein wichtiger Fingerzeig für den Weltmeister von 2019 auch mit Blick auf die Olympischen Spiele in Paris.
Im Stabhochsprung meisterte er gute 4,90 m und versuchte sich dann noch einmal an 5,00 m, beließ es aber nach dem ersten gescheiterten Versuch dabei, um sich noch ein wenig erholen zu können.
Das Beste kommt bei Kaul zum Schluss
Weiter geht es ab 19.05 Uhr mit seiner Paradedisziplin Speerwurf (live bei Sportschau.de), und auch die abschließenden 1500 m (22.30 Uhr) liegen dem Titelverteidiger, der sich mit 6747 Punkten auf Platz sieben vorschob. Die Abstände zur Konkurrenz auf den vorderen Rängen sind allerdings beträchtlich.
Deutsche Athleten auf den Plätzen sechs bis acht
Bester Deutscher ist nach acht Disziplinen Manuel Eitel (Ulm), der im Stabhochsprung erstmals in seiner Laufbahn die 5,00 m meisterte - Platz sechs im Gesamtklassement (6837). Felix Wolter (Gräfelfing) ließ in der dritten Disziplin des Tages Punkte liegen (4,60 m), erzielte aber im Diskuswurf mit 45,40 m eine persönliche Bestleistung. Mit 6746 Zählern ist der EM-Novize Achter, Tim Nowak (Ulm/6567) belegt Platz 15.
Die Führung übernahm der Este Johannes Erm (7207), der mit 5,20 m Bestleistung sprang. Der Norweger Sander Skotheim (7083) fiel nach einem verkorksten Stabhochsprung mit nur 4,60 m auf den vierten Platz zurück.
Franzose Gletty als Solist über die Hürden
Zweiter ist Makenson Gletty (7146), der einen ereignisreichen Hürdensprint erlebte. Der Franzose lief in seinem Rennen zunächst nicht los, weil er den Startschuss verpasst hatte. Das Geräusch einer Kameradrohne hatte ihn irritiert. Schließlich durfte er aber noch einmal ran und sprintete als Solist in 13,88 Sekunden zu einer persönlichen Bestleistung. Dritter ist aktuell der Norweger Markus Rooth (7096).
Mayer zittert sich über die Anfangshöhe
Der Weltrekordler und zweimalige Weltmeister Kevin Mayer, der nach vielen Verletzungsproblemen eine Wildcard bekam, glänzte mit 48,53 m im Diskuswurf, drohte dann aber im Stabhochsprung an seiner Anfangshöhe von 5,00 m zu scheitern.
Die Olympia-Teilnahme in Paris hing für den Franzosen, der das Ticket noch nicht gelöst hat, am seidenen Faden. Wie auch die gesamte Karriere, im dritten Versuch war er aber drüber und brüllte seine Erleichterung heraus. Es folgten 5,20 und 5,30 m im ersten Versuch, eine Demonstration seiner Stärke. Damit gab er sich zufrieden und ging in die Pause. 8460 Punkte muss er für die Teilnahme an den Heim-Sommerspielen sammeln. Aktuell ist er mit 7011 Zählern Fünfter.
Kaul und die Angst im Hochsprung
Kaul, der in dieser Saison noch keinen kompletten Zehnkampf absolviert hat, hatte am Vortag einen starken Start mit unter anderem persönlicher Bestleistung von 7,44 m im Weitsprung hingelegt, im Hochsprung mit nur 1,96 m aber einen herben Rückschlag hinnehmen müssen.
Die Fußverletzungen, die er sich im vergangenen Jahr bei der WM in Budapest und bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio in dieser Disziplin zugezogen hatte, hemmten ihn mental. Auch die abschließenden 400 m (48,81 Sekunden) entsprachen nicht seinen Vorstellungen.
Der 26-Jährige mit seiner Leistung von 2023 und Leo Neugebauer, der in der vergangenen Woche in Eugene mit 8.961 Punkten seinen deutschen Rekord verbesserte, haben das Olympia-Ticket für Paris bereits sicher.
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