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Um Empfehlungen für Software aussprechen zu können, ist es nicht verkehrt, genau hinzusehen. So erledige ich das in der Redaktion oder im Home-Office – und so gelingt Ihnen das ebenfalls.
Programme gibt es im Internet zuhauf und wenn Sie wissen möchten, was eines davon taugt, erfahren Sie es auf Technikportalen wie computerbild.de. Nun findet sich nicht zu jeder Software ein Redakteur oder Blogger, der ein Programm hinsichtlich seiner Qualität beurteilt – und langweilige, wenig ergiebige Programme stellen wir Ihnen hier meist gar nicht erst vor. Wenn Sie sich selbst ein Bild von der Güte einer Software machen möchten, lesen Sie weiter: Im folgenden Artikel habe ich zusammengetragen, wie ich selbst Programme auf ihre Eignung für den Arbeitsalltag überprüfe. Das ist nicht nur für die Entscheidung wichtig, ob wir ein Programm in den Download-Bereich aufnehmen. Es ist ebenso eine Grundlage dafür, mit gutem Gewissen Programme in Artikeln empfehlen zu können. Es lässt sich hier einiger Aufwand betreiben; je nachdem, was man wissen möchte, variiert er – so bringen Sie auch mehr über Windows selbst in Erfahrung und erhalten einen besseren Eindruck von der Arbeitsweise des Microsoft-Betriebssystems. Im Folgenden mit dabei sind zudem Tipps zu thematisch Verwandtem, was im Windows-Alltag gegen lästigen Softwareärger hilft. Beim Testen von Software hilft ... Software – diese finden Sie hier kostenlos zum Download bereitgestellt.
Die besten kostenlosen Software-Test-Tools
Hier finden Sie eine Liste nützlicher Programme, die Programme testen. Erklärungen zu den Anwendungen und Tipps zu Bordmitteln finden Sie in den nächsten Absätzen:
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Der Artikel im Überblick:
Software einfach mal ausprobieren
Um herauszufinden, was ein Programm taugt, ist es am einfachsten, es auf seinem Produktiv-PC oder -Notebook zu installieren – also auf dem hauptsächlich zum Arbeiten genutzten Gerät. Das ist bequem, aber keine ideale Lösung. Allenfalls wenn es das schnellste Gerät ist und ein interessantes Programm maximale Leistung einfordert, kommt so etwas infrage. Besser ist die Installation auf einem Testgerät, ich habe in der Redaktion derer sechs und privat stehen drei Notebooks für Software-Experimente zur Verfügung. Ob produktives oder zum Testen abgestellter Computer: Es schadet nicht, vor der Installation eines Programms einen Wiederherstellungspunkt von Windows zu setzen. Darüber machen Sie etwaige unerwünschte Änderungen später einfach rückgängig. Unter Windows 7 und Windows 8.1 ist der Computerschutz, über den das System Wiederherstellungspunkte anlegt, schon eingeschaltet. Bei Windows 10 ist das Aktivieren dieser Funktion einmalig manuell vorzunehmen: Hierfür drücken Sie etwa Windows-R, geben sysdm.cpl ein, wechseln im neuen Fenster zur Registerkarte "Computerschutz", stellen sicher, dass Laufwerk C markiert ist, und entscheiden sich für "Konfigurieren > Computerschutz aktivieren > Übernehmen > OK" – mit dem Button "Erstellen" sollten Sie jetzt noch einen ersten Sicherungspunkt anlegen. Ihn spielen Sie im sysdm.cpl-Fenter mit einem Klick auf "Systemwiederherstellung" zurück. Letzteren Assistenten rufen Sie alternativ über Windows-R und den Befehl rstrui auf.
Stellt sich heraus, dass ein getestetes Programm nicht das Wahre ist, deinstallieren Sie es: Das geht etwa bei Windows 10 (2004) über Windows-X (oder einen Rechtsklick auf den Startbutton) und der Option "Apps und Features". Unter Windows 7, Windows 8.1 und Windows 10 funktioniert es bei Desktop-basierten Anwendungen außerdem über Windows-R und appwiz.cpl. Leider verbleiben bei Deinstallationen häufig Reste, da die Entwickler ihre Uninstaller-Routinen nicht maximal gründlich programmieren. Hier hilft ein Registry-Cleaner: CCleaner, Eusing Free Registry Cleaner oder Wise Registry Cleaner putzen schlampigen Uninstallern hinterher. Alternativ deinstallieren Sie statt über Windows-Mittel mit einem Uninstaller: Der von Revo und der IObit Uninstaller sind hier Empfehlungen, beide führen nach erfolgter Standard-Deinstallation auf Wunsch noch eine Nachbereinigung aus. So beseitigen sie übriggebliebene Dateien, Ordner, Registry-Einträge, geplante Aufgaben und Dienste. In einigen Foren empfehlen Nutzer noch Sandboxie, womit sich Programme ohne Systemkontakt zu Windows testen lassen – mein Favorit ist es im "Windows sauber halten"-Kontext aber nicht (eher zum Erhöhen der Sicherheit bei erstmaliger Nutzung unbekannter Anwendungen).
Was macht gute Software aus?
Fragen Sie sich bei einem neuen Programm: Arbeitet es zuverlässig, stimmt der Funktionsumfang, ist die Bedienung angenehm? Das alles bemerken Sie in der Praxis – umso besser, je länger Sie die Software einsetzen. Der Ressourcenverbrauch sollte nicht zu hoch sein. Letzteres variiert abhängig davon, ob Sie es mit einem Systemtool oder einer Textverarbeitung (oft geringe Systemlast) oder mit einer multimedialen Kreativ-Anwendung (etwa einer Audio-, Foto- oder Videobearbeitung) zu tun haben. Eine Verlangsamung Ihres PCs zur Laufzeit einer Anwendung spüren Sie, die genauen Lasten auf Prozessor, Arbeitsspeicher, Netzwerk und HDD/SSD sehen Sie gut im Task-Manager (der von Windows 10 zeigt seit der Systemversion 1709 sogar eine etwaige GPU-Belastung an). Den Task-Manager starten Sie gegebenenfalls mit Strg-Umschalt-Escape.
Jenseits technischer Aspekte spielt die Programmoberfläche eine Rolle: Schauen Sie sie sich an und arbeiten Sie mit Ihrer frisch installierten Anwendung eine Weile. Ihr Gefühl wird Ihnen sagen, ob Sie mit der Handhabung und dem Design sympathisieren. Manche Programme verwenden Animationen, diese könnten angenehm oder zu viel des Guten sein – vielleicht sind einige davon oder alle (de-)aktivierbar. Manchem Nutzer mag zudem die Gestaltung eines Infobereich-Symbols einer Software wichtig sein, sofern sie eines hat. Auch ideologische Gründe können für oder gegen ein Programm sprechen: Wer ist der Programmierer, bietet er das Produkt als Open Source (also mit öffentlich einsehbarem Quellcode) oder als Closed Source (Quellcode liegt nicht offen) an? Ist das Produkt kostenlos? Wenn nicht, gibt es ein Abomodell oder Kopierschutz-Techniken? Ist zur Nutzung eine Registrierung nötig, existiert von dem Programm auch eine im Browser lauffähige Cloud-Version? Steht eine portable Fassung bereit? In der Regel schließt sich "portables Programm" und "Kopierschutz" aus: Denn Programme, die portabel sind, bekommen Sie quasi immer gratis. Kostenlose Programme gibt es aber durchaus mit Laufzeitbeschränkungen: Das gilt nicht nur für Vollversions-Aktionen, die etwa als Ein-Jahres-Version daherkommen. Auch gewöhnliche Gratis-Programme könnten einer begrenzten Nutzungszeit unterliegen (etwa der
HDCleaner). Apropos Cleaner: Manche Programme verbrauchen viel Speicherplatz oder hinterlassen regelrecht Berge an Datenmüll. Womöglich entsteht gar bei jeder Nutzung ein überflüssiger Registry-Eintrag. Letzteres ist unwahrscheinlich, ist mir unter Windows XP bei einem Spiel aber schon einmal untergekommen. Ein weiterer Aspekt sind Virenscanner-Warnungen: Sind Sie sich sicher, ein sauberes Programm vor sich zu haben, Ihre Antivirenlösung beschwert sich aber über Malware? Das könnte ein Grund sein, von dem verdächtigten Stück Code die Finger zu lassen. Oder Sie legen in Ihrem Schutztool eine Ausnahme fest.
Einige Programme existieren in mehreren Versionen: Diese unterscheiden sich im Funktionsumfang. Ein Beispiel ist Windows 10, das es in den Editionen Home und Pro gibt – Pro ist teurer und umfangreicher, Home genügt aber meist. Mitunter ist von einem Programm für den kommerziellen Einsatz eine Lizenz zu erwerben: Die Privat-Nutzung ist kostenfrei, nicht jedoch die in der Firma. Der Funktionsumfang einer solchen Business-Version kann, muss aber nicht höher liegen als jener der Standardausgabe. Lesen Sie hierzu den folgenden Artikel: "
Programme als Pro-Version für Windows: Das bedeutet Pro/Professional" – mit einem erhellenden Statement von O&O.
Software in VM Installieren
Wenn ein Programm weder auf einem realen PC laufen muss noch hochperformante Hardware benötigt, rate ich zum Ausprobieren in einer virtuellen Maschine (VM): In Oracles VirtualBox etwa lassen sich Anwendungen gefahrlos und abgeschottet vom Hauptsystem (Host) ausprobieren. Dabei laufen sie in eigenen VirtualBox-Fenstern. Nach der Installation von VirtualBox erstellen Sie per Klick eine neue VM und richten darin ein Betriebssystem ein. Zunächst sind VMs noch leer, das lässt sich durch die Installation über eine ISO-Datei (des Wunschsystems) ändern. Es muss nicht dasselbe System wie das Hauptsystem zum Einsatz kommen, das VM-System (Gast) kann dasselbe, aber auch ein älteres oder neueres Windows oder Linux sein. Ältere Windows-Systeme sind ein interessantes Einsatzgebiet: Windows XP oder Windows Vista dürften auf modernen PCs nicht mehr (richtig) funktionieren, in einer VM tun sie es doch und leisten trotz mangelhafter Technik zudem keinem verfrühten SSD-Verschleiß nennenswert Vorschub. Ebenfalls um mit einer der vielen Windows-10-Versionen zu testen, ist VirtualBox wunderbar. Es lassen sich sogar mehrere VMs erstellen und diese parallel in jeweils eigenen Fenstern booten. Letzteres erfordert eine gewisse Menge RAM: Beim Erstellen von VMs konfigurieren Sie jeweils, wie viel Hauptspeicher genutzt werden darf. Spaß kommt bei 2 Gigabyte (GB) pro VM nicht unbedingt auf, mehr Speicher ist immer besser.
» Download: VirtualBox herunterladen
Ich selbst nutze VirtualBox so, dass es auf einer SSD installiert ist. Wichtige Testsysteme, die mit maximalem Tempo laufen sollen (soweit man bei VMs von "maximalem Tempo" sprechen kann) sind ebenfalls auf der SSD installiert. Hintergrund: Jedes in VirtualBox installierte Betriebssystem landet in einer einzigen Datei und im VM-Erstellungs-Assistenten ist auswählbar, an welchem Ort das File landen soll. Eher unwichtige (ältere) Systeme, vor allem Windows 10 in Major-Releases wie 1507, 1511, 1607, 1703, 1709 und 1803 sind auf der ebenso internen Festplatte untergebracht. Davon booten sie zwar langsamer, aber das HDD-Datengrab hat mehr Kapazität als die manchmal schnell volllaufende SSD. Praktisch sind die Sicherungspunkte von VirtualBox: Darüber sichere ich einen guten oder rohen Zustand eines Betriebssystems. Es lassen sich bei jeder VM mehrere solcher Backup-Punkte verwalten – sie ermöglichen Zeitsprünge zu vorigen Systemzuständen. Und sie sind zum Testen hilfreich: Dieselbe Aktion, ob im Kontext eines Windows-Bordmittels oder eines externen Drittanbieter-Programms, kann ich so einmal prüfen – und ein zweites Mal sowie bei Bedarf ein drittes und viertes Mal. Sind es immer wieder dieselben Reaktionen und Verhaltensweisen, so ist ein eindeutiges Muster erkennbar und ein Szenario läuft nicht nur sporadisch so ab. Beispielsweise technische Auswirkungen von Registry-Hacks lassen sich in VirtualBox-VMs nachvollziehen.
Daneben prüfe ich gern noch die Klickfolgen unter Windows 10, um etwas zu konfigurieren – schließlich will ich in Artikeln differenziert beschreiben, bei welchem OS etwas (und wenn ja, wie) funktioniert: Subtil ändert sich hier und da mit neuen Major-Releases etwas. Und wer hat schon parallel auf einem PC etliche Windows-10-Versionen installiert, um dem auf den Grund zu gehen – oder installiert zehn Mal am Tag Windows 10 neu, um jedes System bezogen auf einen bestimmten Aspekt abzuklopfen? Ich habe nur zehn Mal Windows 10 in VMs installiert (plus das reale Windows 10, das als Host die Systeme ausführt, macht 11 Mal Windows 10). Ich nutze noch einen Intel-PC aus dem Jahr 2016 mit i7-Prozessor, aber immerhin mit 32 Gigabyte RAM. Die sind eine gute Voraussetzung zum Stemmen von mitunter vier oder fünf gebooteten VMs parallel.
Windows Vista bis Windows 10 zum Download
Möchten Sie etwa Windows 10 in einer VM installieren, benötigen Sie eine ISO-Datei des Betriebssystems – oder eine DVD mit dem OS. Ein ISO ist genauso für die Einrichtung von Windows XP, Windows Vista, Windows 8, Windows 8.1 und Linux-Distributionen nötig. Windows 10 laden Sie bequem über das Microsoft Media Creation Tool (MCT) herunter; Sie können Windows-10-ISOs alternativ direkt von computerbild.de downloaden. Benötigen Sie eine bestimmte Windows-10-Version, kann Ihnen das MCT nicht dienen: Es lädt stets die neuste Systemfassung auf die Platte. Der Windows ISO Downloader hilft: Er bietet alle bislang erschienen Major-Releases von Windows 10 1507 (aus dem Juli 2015) bis Windows 10 2004 (Mai 2020 Update) zum Download an; hinzu kommen bei diesem Sauge-Client die ISO-Images von Windows 7 und Windows 8.1 (leider kein Windows XP bis Windows 8) sowie diverse Microsoft-Office-Installer.
Benötigen Sie Windows XP, Windows Vista oder Windows 8 in einer VM, kommen Sie an die Systeme nicht einfach so heran: Passende ISO-Images aufzutreiben, ist schwierig. Interessenten finden die Systeme womöglich bei Ebay – oder fragen im Bekanntenkreis nach, ob jemand eine XP-CD oder (seit Vista) eine Windows-DVD zu verschenken hat. Ein Tipp zu Windows Vista: Im drwindows.de-Forum gibt es
ein Topic, worin Nutzer nach einer Vista-DVD fragen können. Obwohl Windows Vista nun schon 13 Jahre alt ist, wurde mir dort von einem Community-Mitglied schnell geholfen. Das genaue Prozedere klären Sie bei Bedarf mit jemandem Hilfsbereiten via PN (persönliche Nachricht). Das kostet nichts und man erhält zeitnah die Möglichkeit, Windows Vista zu installieren.
VirtualBox-Tipps und -Alternativen
Wenn es ein (Bordmittel oder externes) Programm zu testen gilt, ruft man idealerweise das relevante Fenster im virtualisierten Windows auf und erstellt erst jetzt einen VirtualBox-Sicherungspunkt; so ist der Start der Anwendung bei weiteren Versuchen nicht erneut vorzunehmen. Nach dem Zurückspielen der Sicherung arbeiten Sie an genau der Stelle weiter, an der die Speicherung erfolgte. Das VM-Windows ist in diesem Moment bereits hochgefahren. Das Wiederherstellen der Backups ist meist binnen Sekunden erledigt – viel schneller als eine Windows-(VM-)Neuinstallation, die ebenfalls "alles zurück auf Anfang" setzt. In VirtualBox surfen Sie ferner recht abgeschottet: Viren, die das VM-System betreffen, erreichen abgesehen von ausgefeilter Malware ziemlich sicher nicht das reale Betriebssystem. Es ist aber möglich, dass ein im realen Windows installierter Virenscanner mit Webschutz eine im VM-Windows aufgerufene Schad-Webseite erkennt und sie blockiert – das ist unnötig bei schmutzigen Seiten, diese wollen Sie ja gerade in einer VM besuchen, andererseits beruhigt hier sicherlich die Konsequenz so manches Virenscanners. Auf Wunsch installieren Sie sogenannte Gasterweiterungen in einem VirtualBox-Windows: Danach gleicht sich das virtualisierte OS an die VM-Fenstergröße an, hinzu kommen eine geteilte Zwischenablage zwischen Host und Gast sowie ein Dateien-Austausch zwischen den beiden mittels Drag & Drop.
Neben VirtualBox gibt es zur Virtualisierung von Betriebssystemen noch den VMWare Workstation Player, VirtualBox ist jedoch mein Favorit. Die VMWare-Lösung bietet mit "Easy Install" eine interessante exklusive Funktion: Diese installiert verschiedene Betriebssysteme frei von einigen manuellen Nutzereingaben. Seit Windows 8 finden Sie in der Pro-Version von Windows als weitere Alternative den Bordmittel-Virtualisierer HyperV: Der ist aber eher kompliziert und steht aufgrund meist installiertem Windows 10 Home nur einem Bruchteil der Anwender bereit. HyperV ist zunächst über ein Fenster freizuschalten (Windows-R drücken, optionalfeatures eingeben, Eingabetaste).
» Download: VMWare Workstation Player herunterladen
32 oder 64 Bit?
Heutzutage laufen fast alle PCs und Notebooks mit 64-Bit-Prozessor – es fällt schwer, ein Gerät zu finden, das keinen hat. Genügend Arbeitsspeicher vorausgesetzt, läuft darauf Windows 64 Bit mit ordentlichem Tempo. Das trifft auf quasi alle derzeit neu verkauften Computer zu. Windows 64 Bit ist die Voraussetzung für die Nutzung von 64-Bit-Programmen: 32-Bit-Anwendungen laufen unter einem 64-bittigen Windows zwar ebenfalls, und zwar aufgrund des Subsystems WOW64 – aber wegen ihm verlangsamt.
64-Bit-Programme arbeiten theoretisch doppelt so schnell, da sich dabei pro Zeiteinheit doppelt so viele Aufgaben bewältigen lassen. Selbst wenn die Vorteile von 64-Bit-Software je nach Programm gering ausfallen, ist es ein Qualitätskriterium, ob ein Programm 32- oder 64-bittig läuft – zumal 32-Bit-Programme unter Windows 64 Bit nicht zwingend die Schutztechnik DEP (
Data
Execution
Prevention) nutzen; 64-Bit-Programme unter Windows 64 Bit nutzen sie hingegen alle. Im folgenden Artikel finden Sie fünf Checks, mit denen Sie ergründen, ob ein gestartetes (oder noch nicht aufgerufenes Programm) 32-Bit-/x86- oder 64-Bit-Code hat: "
Windows 7/8/10: Läuft ein Programm mit 32 oder 64 Bit? Vier Checks". Ich selbst gucke meist in den Task-Manager: Meldet Windows 8.1 oder Windows 10 hier auf der Registerkarte "Prozesse" bei einem Prozess-Eintrag rechts daneben ("32 Bit"), ist die jeweilige Software 32-bittig. Ähnlich interessant sind die weiteren Prüfmethoden, darunter das Aufrufen der Dateieigenschaften eines Programms und hier ein Blick auf die Registerkarte "Kompatibilität" (im Menü angebotene Systeme wie Windows 95 sprechen für eine 32-Bit- statt 64-Bit-Applikation).
» Download: Process Explorer (zeigt an, ob 32 oder 64 Bit) herunterladen
Ist ein Tool ein Desktop-Programm oder eine App?
Seit Windows 8 unterstützen Microsofts Desktop-Betriebssysteme Apps. Für Windows 10 stehen im App-Store von einigen Desktop-Programmen umgewandelte App-Pendants bereit: Der Desktop App Converter macht es möglich. Daher ist es denkbar, dass dasselbe Programm zweimal installiert ist: einmal als App, einmal als Desktop-Programm. Fragen Sie sich, was was ist, lesen Sie den folgenden Artikel:
» Windows 10: App oder Programm – so finden Sie es heraus
Am Beispiel von Inkscape erklären wir im Ratgeber die Recherche: Die Software-Gattung prüfen Sie mit Blick ins Kontextmenü, über einen Aufruf über den Windows-Store, anhand des Vorhandenseins einer Desktop-Verknüpfung (ich wüsste keine App, die auf der Arbeitsoberfläche eine Verknüpfung installiert), über die Dateieigenschaften und Eigenschaften des Icons in der Taskleiste, über die Deinstallationsverwaltung (appwiz.cpl aus der Systemsteuerung, außerdem das entsprechende Pendant "Apps und Features" aus der Einstellungen-App) und mit einer probeweisen Deinstallation.
Programm aufgehängt – läuft es noch?
Manchmal blenden Programme Fortschrittsbalken ein, die anzeigen, wie weit eine Aktion bereits vorangeschritten ist. Anhand so einer Grafik schätzen Sie ab, wie lange es noch dauert. Wenn ein Programm zu arbeiten scheint, Sie sich aber unsicher sind, ob es das tatsächlich tut, hilft ein Blick in den Task-Manager. Unter Windows 8.1 und Windows 10 gehen Sie wie folgt vor: Starten Sie das Bordmittel mit Strg-Umschalt-Escape und klicken Sie (bei Windows 7 nicht nötig) gegebenenfalls auf "Mehr Details". Wechseln Sie auf die Registerkarte "Details" und rechtsklicken Sie eine Spaltenüberschrift, etwa "Name". Aus dem Kontextmenü rufen Sie nun "Spalten auswählen" auf, im neuen Fenster setzen Sie einen Haken vor "CPU-Zeit" und bestätigen mit "OK".
Wenn Sie sich fragen, ob ein womöglich aufgehängtes Programm arbeitet oder nicht, achten Sie bei ihm auf die Angabe in der neuen "CPU-Zeit"-Spalte im Task-Manager: Der Wert (Stunden, Minuten, Sekunden) erhöht sich, wenn die Applikation Prozessorlast anlegt. Ob sie dadurch zustande kommt, dass Sie mit der Anwendung arbeiten oder ob etwa ein Konverter ohne Ihr Zutun sein Werk verrichtet, ist dabei egal. Wenn sich der Wert mit den Zeitangaben bei einem Prozess nicht erhöht, sondern gleichbleibt, verbraucht die Anwendung derzeit nur RAM. Dann hat sie sich vermutlich aufgehängt und der Task-Manager meldet in solch einem Fall in der Spalte "Status" "Inaktiv".
Software-Zuverlässigkeit benchmarken
Ob ein Programm durchgängig arbeitet, weist auf dessen Zuverlässigkeit hin. Das tut ebenso die Quote an Abstürzen: Crasht eine Anwendung, vermerkt Windows das im Zuverlässigkeitsverlauf. Den zeigen Sie sich mit Windows-R und perfmon /rel an. Der Befehl öffnet die sogenannte Zuverlässigkeitsüberwachung (existiert seit Vista).
GPU-Nutzung: Hardwarebeschleunigung testen
Einige Programme arbeiten besonders schnell, da sie neben dem Prozessor den Grafikprozessor (GPU statt CPU) einsetzen: Das Ganze nennt sich GPGPU (General Purpose Computation on Graphics Processing Unit) und firmiert unter dem Namen Hardwarebeschleunigung. Da letztere den Prozessor entlastet, verspricht die Technik etwa beim Decodieren von Videos bei Notebooks eine längere Akkulaufzeit. Google Chrome und weitere Programme besitzen Einstellschalter, um die Nutzung der Hardwarebeschleunigung zu steuern: Ob sie aktiv sein soll oder nicht, legen Sie via Häkchen oder einem Schiebeschalter fest. Nun bedeutet eine korrekte Einstellung nicht, dass die Beschleunigung in der Praxis funktioniert. Ungläubige brauchen Windows 10:
Es ist seit der Major-Release-Version 1709 (Fall Creators Update) das einzige Windows, das im Task-Manager die GPU-Last ausweisen kann. So fühlen Sie etwa dem Google-Browser hinsichtlich GPGPU auf den Zahn: Starten Sie Google Chrome und öffnen Sie die Einstellungen (drei Punkte oben rechts, "Einstellungen"). Scrollen Sie nach unten bis zu "Erweitert", klicken Sie darauf und kontrollieren Sie den Schalter hinter der Einstellung "Hardwarebeschleunigung verwenden, falls verfügbar". Wenn Sie die Einstellung ändern, ist anschließend noch ein Neustart des Browsers nötig. Vollführen Sie in Chrome einen Test etwa auf
https://www.vsynctester.com/gputest.html mit einem Klick auf "Run GPU Memory Test". Achten Sie dabei im Task-Manager auf die Spalte "GPU" und wie viel Last sie Ihrem Browser attestiert. Hierbei sollte es bei aktiviertem GPGPU bei Chrome GPU-Last und relativ wenig CPU-Last geben. Bei deaktiviertem GPGPU sollte keinerlei GPU- und eine höhere CPU-Auslastung erkennbar sein.
Ist ein Programm sicher?
Wie sicher ein Programm ist, das lässt sich über eine Quellcode-Überprüfung (Audit) bei Open-Source-Programmen überprüfen. Das kostet Geld, ist zeitaufwendig und von Normal-Nutzern nicht zu leisten. Eine oberflächliche Bestandsaufnahme hinsichtlich der Sicherheit nehmen Sie vor, indem Sie ein Programm auf die Nutzung von DEP und ASLR abklopfen. Die
Data
Execution
Prevention existiert seit Windows XP Service Pack 2,
Adress
Space
Layout
Randomization ist ein Security-Feature von Windows Vista und höher. Bei DEP handelt es sich um die Datenausführungsverhinderung des Betriebssystems, die per CPU Arbeitsspeicher mit einem Attribut markiert, das angibt, an welcher Stelle im Speicher keine Code-Ausführung stattfinden soll. Diese auch NX oder No eXecute genannte Funktion verhindert die Code-Ausführung und
funktioniert sowohl im User- als auch im Kernel-Modus. Soll heißen: Dank DEP scheitert es, dass Schädlinge über Pufferüberläufe alias Buffer-Overflows die Kontrolle über System übernehmen. ASLR fragmentiert quasi Daten im RAM und ergänzt die DEP noch.
Der Task-Manager von Windows 7 weiß weder, ob ein Programm DEP nutzt, noch ist er sich über ASLR im Klaren. Seit Windows 8 ist zumindest die DEP-Verwendung über das Bordmittel nachweisbar: Wie effektiv DEP funktioniert, sehen Sie im Task-Manager aber nicht – doch zumindest, dass es zum Einsatz kommt. Wie Sie hinsichtlich DEP sowie ASLR forschen, erfahren Sie im folgenden Ratgeber: "
Windows 7/8/10: DEP-Schutz für alle Programme nutzen". Um zu spoilern: Um unter Windows 7, Windows 8.1 und Windows 10 auch ASLR zu verifizieren, brauchen Sie den
Process Explorer von Microsoft.
» Download: Process Explorer herunterladen
Ist eine Setup-Routine ein Web-Installer?
Manche Programme lassen sich nicht offline installieren, sondern nur bei bestehender Internetverbindung: Entsprechend klein ist die Installationsdatei. Die Rede ist hier von Web-Installern. Manchmal ist schon anhand des Funktionsumfangs oder der Programmgröße nach der Installation absehbar, dass dieser riesige Umfang nicht in einem etwa wenige Megabyte großen Installer Platz findet. Web-Installer wissen daher nur, von welchem Server Inhalte nachzuladen sind. Positiv an Web-Installern ist, dass Sie darüber oft aktuelle Software erhalten: Wenn es die Anbieter wollen, spielt sie ihren Nutzern darüber Anwendungen auf dem neusten Versionsstand auf den PC. Das Negative überwiegt aber meist: Ohne eine Internetverbindung funktionieren solche Setup-EXEs nicht. Hinzu kommt bei der Installation verursachter Datenverkehr. Noch gravierender ist, dass Sie nicht wissen, was Sie bekommen: Zwar haben Sie meist Glück und erhalten die gewünschte Software. Doch hat der Anbieter etwas Böses im Sinn, kann er Ihnen zwielichtige Software unterjubeln. Das Erstellen eines Hash-Wertes eines Offline-Installers ergibt keinen Sinn, denn das darüber Nachladbare variiert je nach Gesinnung des Entwicklers. Er könnte Ihnen beispielsweise heute die gewünschte Software liefern und morgen dieselbe Software plus Malware oder nur letztere.
Um herauszufinden, ob ein Installer ein Offline- oder ein lästiger Web-Installer ist, schauen Sie sich die Größe so eines Files an und recherchieren Sie, wie groß die Anwendung im installierten Zustand ist – bestehen große Unterschiede, ist es wohl ein Web-Installer. Mozilla etwa bietet Web-Installer für Firefox, aber auch (voluminösere) Offline-Installationsdateien an. Auf Nummer sicher gehen Sie nur mit einer Probe aufs Exempel: Trennen Sie die Internetverbindung und versuchen Sie, eine Software über ihr Setup-File zu installieren. Wollen Sie nicht am PC/Notebook das LAN-Kabel ziehen (oder wissen nicht, mit welcher Funktionstaste die WLAN-Konnektivität Ihres Notebooks zu unterbrechen ist), erledigen Sie den Abbruch der Verbindung softwarebasiert: indem Sie Windows-R drücken, ncpa.cpl eingeben, im neuen Fenster Ihren LAN-/WLAN-Adapter rechtsklicken und "Deaktivieren" auswählen. Wenn die Installation nun scheitert, haben Sie es mit einem Web-Installer zu tun. Möchten Sie nur herausfinden, ob ein Installer eine Onlineverbindung voraussetzt, ist eine Installation am Produktiv-PC womöglich unvorteilhaft: nämlich, wenn Sie die Software gar nicht nutzen möchten. Schlägt die Installation fehl, haben Sie sie nicht an der Backe (und haben hinsichtlich der Frage: Web-Installer, ja, nein? Gewissheit) – gelingt die Einrichtung jedoch, haben Sie ein Stück unerwünschten Code ins System gepflanzt. Für den Fall, dass der Installer kein Web-, sondern ein Offline-Installer ist, sollten Sie ihn sicherheitshalber in einer VM ausführen.
Traffic-Analyse, Offline-Installer extrahieren
Möchten Sie wissen, ob und welche Datenmengen ein Programm wie ein Installer mit dem Internet austauscht? Auch so kommen Sie einem Web-Installer auf die Schliche. Dafür verwenden Sie den Ressourcenmonitor: Rufen Sie ihn mit Windows-R und resmon auf und wechseln auf die Registerkarte "Netzwerk", sehen Sie den von Ihren aufgerufenen Anwendungen verursachten Download- und Upload-Traffic. Web-Installer erzeugen hier unweigerlich Last, die C:\Windows\System32\resmon.exe nicht entgeht.
Ein Tipp zu Download-Managern: Sie arbeiten ähnlich Web-Installern und laden die Installationsdatei eines Programms nach und führen sie gleich aus, geben Ihnen aber keinen Zugriff auf das File. Es landet in einem Temp-Ordner. Aus ihm fischen Sie so eine Datei jedoch heraus; das funktionierte im Test bei einem Download von soft-ware.net (ausprobiert mit
XMedia Recode) – die Website offeriert Downloads prinzipiell indirekt, nämlich über ein vorgeschaltetes Ladeprogramm (den wenige Hundert Kilobyte großen Download-Manager). Um so ein Offline-File-Backup anzufertigen, rufen Sie zunächst den Web-Installer eines Programms auf und starten den Task-Manager (Strg-Umschalt-Escape). Unter Windows 8.1/10 wählen Sie darin "Mehr Details > Details", rechtsklicken auf den Prozess-Eintrag der ausgeführten echten Installer-Datei (es ist nicht der Web-Installer, sondern das originale Einrichtungsprogramm, die Datei ist eigentlich außerhalb Ihres Zugriffs) und gehen auf "Dateipfad öffnen". Nun sichern Sie das schon markierte File im Explorer etwa auf den Desktop. Hierfür markieren Sie die Datei und drücken Strg-C und auf dem Desktop Strg-V; Drag & Drop funktioniert ebenfalls. Die extrahierte Datei ist ohne eine Internetverbindung (und natürlich auch problemlos mit) nutzbar.
Ältere Programmversionen herunterladen
Es ist empfehlenswert, stets die neusten Versionen von Programmen einzusetzen: In der Regel sind sie besser als ältere Fassungen, da Sicherheitslücken geschlossen, Fehler behoben, das Tempo erhöht oder neue Funktionen hinzugefügt erhöht worden sind – entweder trifft eines davon oder gleich mehreres zu. Doch nicht immer ist neuer besser: So specken einige Hersteller den Funktionsumfang von Gratis-Programmen ab, etwa um Nutzer zu einer kostenpflichtigen Pro-Version zu treiben. Anwendungen, die an Features verloren haben, sind etwa
Smart Defrag und
Ashampoo WinOptimizer 2020. Mitunter sagen Ihnen ältere Programmversionen auch mehr zu, da deren Oberflächen in neueren Versionen subjektiv weniger schön aussehen – oder eine neue Version eines Programms enthält einen Bug. Beachten Sie, dass ältere Programmversionen in solchen Fällen zwar attraktiv erscheinen, die Nutzung jedoch aus Sicherheitsgründen womöglich unklug ist: Offenstehende Sicherheitslücken darin wären ein Argument gegen den Einsatz. Informieren Sie sich daher über die Änderungen einer neuen Version: Auf den Hersteller- oder Projektseiten kommunizieren Entwickler häufig, welche Modifikationen mit Updates einhergehen. Die Protokolle sind zwar nicht zwingend vollständig, aber ein guter Anhaltspunkt. In der Regel stimmen die Angaben dort: Zu finden sind sie über Links auf den Hersteller-Homepages (Strg-F zum Aufrufen der Browser-Suche drücken) oder über Bing/Google jeweils mit Stichworten wie "Changelog", "History" oder "Changes". Sind keine Sicherheitslücken ersichtlich, die neuere Versionen schließen, spricht manchmal kaum etwas gegen den Einsatz einer älteren Programmversion. Eine Faustregel: Aufgrund technischer Vorteile sollten Sie neuere Versionen einsetzen, ältere Versionen sind aber sinnvoll, wenn es für sie technische oder subjektive Gründe gibt.
Wo bekommen Sie ältere Programmversionen her? In der Regel führen die großen Download-Portale sie nicht, da sie ein Interesse an Aktualität haben – hier finden Sie vor allem bei gefragten Programmen zeitnah zum Hersteller-Release die jüngsten Fassungen. Eine ältere Version wird im Rahmen einer Auffrischung der downloadbaren Datei ersetzt. Mit Glück werden Sie beim Hersteller eines Programms fündig: Auf einem HTTP(S)- oder FTP-Server bietet er eventuell vorige Programmvarianten an. Falls nicht, konsultieren Sie eine Suchmaschine Ihres Vertrauens: Geben Sie hier den Namen des gewünschten Programms und als weitere Suchbegriffe die gewünschte Version sowie "download" an. Achten Sie bei Downloads von Fremdseiten aber auf die Sicherheit: Mitunter sind die Dateien verseucht, es gibt unseriöse Werbebanner, Malware-Banner (Malvertising) und weitere Tricks. Auf einem Produktiv-Arbeitsgerät sollten Sie aus zwielichtigen Quellen Heruntergeladenes lieber nicht ausführen. Zum Glück verseucht eine virenbefallene Datei Windows noch nicht gleich: Erst wenn Sie sie ausführen, schaltet sich in der Regel der Schadcode aktiv. Mehr hierzu erfahren Sie im Folgenden:
» Windows 7/8/10: Wann wurde eine Datei zuletzt geöffnet? Virus schon geöffnet?
Haben Sie eine ältere Version einer Software gefunden, erproben Sie, ob sie mit dem gewünschten Betriebssystem funktioniert. Eventuell benötigen Sie doch eine neuere (oder die neuste) Version: Ist etwa ein zu frisches Windows-10-Major-Release installiert, könnte eine ältere Version der Anwendung Probleme machen. Oder sie lässt sich gar nicht erst installieren, da in der Software programmiertechnisch eine Abfrage implementiert ist, welche Windows-10-Buildfassung vorhanden ist. Das lässt sich bereits mit etwas Batch-Code umsetzen. Läuft ein Programm, Sie benötigen von ihm aber mehrere Versionen parallel – um sie zu vergleichen oder weil bestimmte Funktionen enthalten sind, die in nur einigen Fassungen vorkommen? Versuchen Sie, mehrere Versionen des Produkts parallel zu installieren. Funktioniert das nicht, etwa da es dabei zu einem Downgrade kommt, installieren Sie je eine Version in einer virtuellen Maschine, bei einer parallel vorhandenen Windows-Installation (Dual-/Multi-Boot) oder auf einem weiteren Gerät. Möchten Sie nur wenige Unterschiede beim selben Programm zwischen den Versionen A und B ergründen, ist ein Downgrade vielleicht doch eine Option: Merken Sie sich bei der Programmbenutzung das für Sie wichtige, upgraden Sie wieder auf die jüngste Fassung der Anwendung und nehmen Sie bei dieser dieselben Verhaltensweisen oder Bereiche der Oberfläche in Augenschein. Dokumentieren Sie Wichtiges in einem Textdokument, eventuell angereichert mit Screenshots.
Virencheck mit VirusTotal und Jotti
Bevor Sie ein Programm ausprobieren wollen, möchten Sie sicherlich in Sachen Seriosität auf Nummer sicher gehen. Allein Ihr Virenscanner gibt Ihnen hierzu womöglich unzureichend Auskunft. Springt er auf eine verdächtige Datei nicht an? Oder meldet er, dass eine aus Ihrer Sicht harmlose Datei gefährlich sei? In beiden Fällen helfen Online-Virenscanner. Früher banden sie sich über den Internet Explorer und dessen ActiveX in Windows ein, heute sind es Cloud-Dienste oder zu installierende, schlanke Mini-Programme. Besonders empfehlenswert, da ressourcenarm und gründlich sind Multi-Cloud-Scanner wie VirusTotal oder Jotti. VirusTotal stammt von Google und vereint mehr namhafte Hersteller, die hochgeladene Dateien (oder zu prüfende Websites über einzufügende URLs) beäugen. Jotti hat weniger Scanner, aber den Vorteil, nicht von Google zu stammen – nicht jeder User möchte Dienste des Unternehmens nutzen. Geben die meisten der hier konsultierten Cloud-Virenscanner eine Warnung zu einem File aus oder grünes Licht, wissen Sie, woran Sie bei diesem Element wahrscheinlich sind. Beachten Sie, dass Fehlalarme auch hier möglich und absolute Gewissheit daher nicht möglich ist. Die Dienste zeigen zumindest Tendenzen.
Selbst programmierte Tools lade ich teils bei VirusTotal hoch: Nicht, weil Schadcode darin steckt, sondern weil ich überprüfen will, ob bei systemnahen Funktionen Virenscanner fälschlicherweise meckern würden (False-Positive, Fehlalarm). Vor allem vom
BAT to EXE Converter kompilierte EXE-Dateien würde ich nicht an Dritte verteilen wollen: Bei denen lösen Virenscanner häufiger mal einen Alarm aus – das zeigen Tests mit VirusTotal. Besser sind BAT- und CMD-Dateien zur Weitergabe an andere User geeignet, diese erzeugen seltener False-Positives und sind zudem Open Source, Interessierte können also mit einem Editor wie notepad.exe hineinsehen.
Registry-Integration auf Schnellbefehl überprüfen
Gefühlt verewigen sich heutzutage mehr Programme intelligent in der Registry als früher – oder mir fiel es erst später auf: Einige Anwendungen lassen sich daher nicht nur über Verknüpfungen auf dem Desktop und im Startmenü aufrufen. Ebenfalls funktioniert das über einen Ausführen-Dialog-Befehl: Dafür drücken Sie Windows-R und geben einen Befehl ein. Hat der Programmierer gut mitgedacht, lautet er so wie der Programmname selbst; so brauchen Nutzer keinen neuen Befehl erlernen. Ausführen-Dialog-Befehle lassen sich auf verschiedenen Wegen realisieren: etwa durch das Kopieren einer Datei in einen Ordner wie C:\Windows\System32. Eine andere Möglichkeit ist das Erstellen eines Registry-Schlüssels und Befüllen eines -Eintrags im folgenden Registry-Schlüsselpfad:
HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\App Paths
Schauen Sie hier doch einmal nach, welche Programme Schlüssel angelegt haben. Experimentierfreudige Nutzer öffnen mit Windows-R und regedit den Registry-Editor und darin "App Paths". Unterschlüssel wie chrome.exe eignen sich als Ausführen-Befehl: Auch wenn die gelisteten Keys allesamt auf .exe enden, ist die Angabe dieser Dateiendung beim Eintippen Ihres Befehls in den Win-R-Dialog optional. Was etwa über chrome(.exe) lädt, sehen Sie im rechten Regedit-Bereich: Schauen Sie auf den Wert vom Eintrag "(Standard)". Den Pfad sehen Sie direkt und ebenfalls nach einem Doppelklick auf die Zeile, dabei öffnet sich ein Pop-up mit Copy-&-Paste-bereitem Pfad.
Gibt es eine Jumplist-Integration?
Die wenigsten Programme nutzen Jumplists, die Windows 7 eingeführt hat: Solche Sprunglisten sind Kontextmenüeinträge, die nach einem Rechtsklick auf Taskleisten-Symbole von Software erscheinen. Neuere Windows-10-Versionen zeigen die Jumplist-Einträge zudem im Rechtsklick-Menü von Startmenü-Kacheln an. Um herauszufinden, ob einige Ihrer Programme von Jumplists Gebrauch machen, rechtsklicken Sie Ihre an die Taskleiste angehefteten Symbole. Finden Sie hier mehr Einträge als die üblichen (den Programmnamen und eine Beenden-Option, eventuell kürzlich geöffnete Dateien), nutzt der Entwickler Jumplists. Häufig sind mit solchen Einträgen oft benötigte Funktionen hinterlegt, die Sie so per Klick direkt statt (umständlicher) über die Programmoberfläche ansteuern. Beachten Sie, dass einige wenige Anwendungen wie Microsoft Edge (Legacy) ihre Jumplist-Einträge nicht sofort anzeigen, sondern erst nach einiger Zeit. Es lohnt sich also, mehrmals rechtszuklicken und das Kontext-/Jumplist-Menü zu kontrollieren.
Gibt es Deinstallations-Reste?
Mit einem Registry-Cleaner finden Sie heraus, ob ein Programm bei seiner Deinstallation Reste hinterlässt: CCleaner etwa deckt zuverlässig Deinstallationsballast auf. Die Vorgehensweise ist, dass Sie einen Scan auf überflüssige Registry-Einträge vornehmen – eine Bereinigung ist nicht nötig. Deinstallieren Sie anschließend eine Software. Nun scannen Sie erneut mit dem CCleaner. Abhängig davon, wie viele überflüssige Registry-Einträge im Vergleich zum ersten Scan hinzugekommen sind, gab es viel, kaum oder keinen Entfernungsballast. Ein Negativ-Beispiel ist der Gratis-Zipper IZArc, der funktional zwar überzeugt, aber bei der Deinstallation einige Registry-Eintragungen zurücklässt. Übrigens: Wollte man testen, wie viele Registry-Einträge der CCleaner selbst bei seiner Deinstallation zurücklässt, braucht es CCleaner Portable – der scannen muss.
Bluescreens erzeugen
Niemand wünscht sich Bluescreens – jedenfalls im Windows-Alltag. Um Tipps zu geben, wie man sie behebt, kann es erwünscht sein, solche Windows-Abstürze mit in der Regel blauem Fehlerbildschirm zu erzwingen. Dabei hilft der Treiberüberprüfungs-Manager: ein verstecktes und kaum bekanntes Windows-Bordmittel. Einen Ratgeber hierzu finden Sie im Artikel "
Windows 7/8/10: Treiberüberprüfungs-Manager für Problem-Checks". Zwar provoziert das Tool alias verifier.exe Bluescreens – doch zuverlässig, wenn Sie sie brauchen, nicht. Besser geht es mit der PowerShell: Windows 7 und Windows 8, nicht aber Windows 8.1 und Windows 10 (2004) schicken Sie so in einen Bluescreen (siehe "
Gefährliche CMD-Befehle: Windows-Kniffe zum Fürchten – so gehen Sie mit ihnen um").
Am elegantesten bekommen Sie Bluescreens mit Drittanbieter-Software wie DiskCryptor oder NotMyFault hin; Letzteres finden Sie in Microsofts Sysinternals Suite. Beide Tools stürzten bei uns Windows 7, Windows 8(.1) und Windows 10 erfolgreich ins Verderben. Der Verschlüsseler DiskCryptor benötigt zum Installationsabschluss einen Systemneustart. Danach rufen Sie das Programm über dessen Desktop-Verknüpfung auf, wählen "Tools > Blue Screen" und bestätigen den "Confirm"-Dialog mit der Frage "Crash?" per Klick auf "Ja". Möchten Sie NotMyFault einsetzen, laden Sie die Sysinternals Suite herunter und öffnen deren ZIP-Archiv. Danach ziehen Sie aus dem Windows Explorer die Datei notmyfault64.exe in ein beliebiges Verzeichnis. Im Test funktionierte die 32-Bit-Fassung notmyfault.exe unter 64-bittigem Windows (zunächst) nicht: Es erschien eine Meldung zur nicht ladbaren Datei myfault.sys; als jedoch notmyfault64.exe erst einmal ausgeführt war, war auch dessen 32-Bit-Pendant startfähig. Starten Sie unter Windows 64 Bit die entpackte 64-Bit-Anwendung per Doppelklick. Beim ersten Aufruf stimmen Sie den Sysinternals-Tools-typischen Lizenzbedingungen mit "Agree" zu. Lassen Sie einen Klick auf "Crash" folgen. Ohne weitere Rückfrage beendet sich jetzt Windows.
Es soll noch eine weitere Methode für Bluescreens zur Sprache kommen: Ist im BIOS-Setup als PC-Startmodus IDE ausgewählt und stellen Sie mit einer entsprechenden BIOS-Änderung auf den AHCI-Betrieb um, fährt Windows nicht mehr hoch. Beim nächsten Hochfahren kommt es zu einem Bluescreen. Letzterer ist zu vermeiden, wenn Sie vor dem BIOS-Eingriff einen Registry-Eingriff vornehmen. Er unterscheidet sich zwischen Windows 7 sowie Systemen ab Windows 8. Weitere Details finden Sie in der Fotostrecke im Artikel "
SSD-Todsünden: Vorsicht vor 27 unverzeihlichen Fehlern".
Aus der Redaktion: Penibilität beim Testen
Testen auf verschiedenen PCs / Systemen
Ich bin bemüht, Software gewissenhaft zu testen – im Folgenden gebe ich einen kleinen Einblick: Beispielsweise schreibe ich zu einem Programm eine Anleitung. Hierfür nutze ich es zunächst ganz normal, um mich damit vertraut zu machen. Die Anleitung schreibe ich nun auf Basis einer weiteren Programm-Installation – hierfür deinstalliere ich die Anwendung wieder. Getestet wird mit mindestens zwei Windows-Installationen, meist auf zwei Notebooks befindlich. Das doppelte Testen hilft, da es möglich ist, dass ich bei nur einer Programm-Benutzung etwas falsch verstanden habe, sodass ich Bedienabläufe womöglich nicht korrekt wiedergeben kann. Gern verwende ich auch Notebooks mit unterschiedlichem Betriebssystem: Auf dem einen läuft Windows 7, auf dem anderen Windows 8.1, auf noch einem Windows 10. In Artikeln gebe ich meist die bei der Recherche genutzte Windows-10-Version an. Windows 7 verwende ich zum Testen derweil seltener, da es seit dem 14. Januar 2020 keine neuen Updates mehr erhält; um bestimmte Verhaltensweisen von Windows und weniger im Zusammenspiel mit externen Programmen zu dokumentieren, boote ich aber dennoch hin und wieder ein 7er-System. Zur Qualitätssicherung verifiziere ich Anleitungen abschließend noch einmal: Ich klicke in einem frischen Windows das Beschriebene einfach mal nach. Entweder nutze ich zum Testen und zur Qualitätssicherung ein frisches Windows oder eines in einer VM. Ich bin aber auch nicht abgeneigt, Windows mehrmals pro Tag oder Woche neu zu installieren, um an eine unverbrauchte Arbeitsumgebung zu gelangen.
Nun sind Windows Vista und höher technisch in vielen Belangen sehr ähnlich: Windows 7 bis Windows 10 verhalten sich also vor allem bei externen Drittanbieter-Programmen aller Voraussicht nach identisch. Da ich das jedoch im Einzelfall nicht weiß, schadet es nicht, dasselbe Programm etwa für Backups unter Windows 8.1 und danach noch mit Windows 10 zu nutzen. Da bin ich teils penibel: Dasselbe Einstellungen-Fenster rufe ich einmal über eine Menüleiste auf und ein weiteres Mal über eine Tastenkombination. Obwohl es keine Rolle für das Wirken einer geänderten Option spielen dürfte, wie man das Config-Fenster erreicht, spiele ich dennoch sowohl den Aufrufweg per Maus als auch jenen über die Tastatur durch – und beobachte, dass sich das Programm nach der folgenden selben Anpassung gleich verhält. Es ist mir kein Programm bekannt, das sich aufgrund des unterschiedlichen Ansteuerns der Einstellungen anders verhalten hätte.
Windows-10-Programme unter Windows 8.1
Über den Tellerrand hinaus etwas auszuprobieren, ist ebenfalls fein: Softwarehersteller geben in der Regel an, unter welchen Windows-Versionen ihre Programme laufen. Bei nicht aufgeführten OS haben sie diese nicht getestet oder gewähren hierfür keinen Support. Der
Ashampoo Taskbar Customizer etwa funktioniert offiziell nur unter Windows 10: Egal, dachte ich mir, ich teste das Tool auch mal unter Windows 8.1 – wenn es hier auch funktionsfähig ist, würde ich das in einem etwaigen Artikel hierzu nicht vorenthalten wollen. Tatsächlich ließ sich der Ashampoo Taskbar Customizer unter Windows 10 problemlos installieren und starten. Unter Windows 8.1 dagegen funktioniert nur die Installation, der Start aber nicht. Erstaunlich: Eine Registrierung ist unter Windows 8.1 dennoch nötig, um die Installation abzuschließen. Leider gibt es in Windows keinen Kompatibilitätsmodus, der ein neueres OS als das echte simuliert.
Verrückte Einstellungen; Systemdateien löschen
Programme teste ich teils mit ungewöhnlichen Einstellungen: Manchmal sind Optionen aktivierbar, die scheinbar zueinander im Widerspruch stehen. Was interessant und inkompatibel erscheint, wird parallel aktiviert. So bekommen Sie in Artikeln nichts empfohlen, was zueinander kontraproduktiv wäre oder gar den Windows-Start vereiteln würde. Auch Windows-Einstellungen, die im Zusammenhang mit Programmen stehen könnten, werden für Tests geändert: Wenn eine Software trotzdem läuft, umso besser. Ferner lösche ich hin und wieder Systemdateien von Windows: Das sollte man eigentlich vermeiden. Doch so erschließt sich, ob ein Programm für eine Aufgabe eigene Routinen nutzt oder auf System-interne zurückgreift. Beispiel
CheckDrive: Das Abelssoft-Tool zur Festplatten-/SSD-Gesundheitsprüfung verweigert teilweise die Arbeit, wenn der
Unlocker die genutzte Datei C:\Windows\System32\chkdsk.exe gelöscht hat. Unlocker löscht Dateien aller Art, darunter Systemdateien, und ist somit für Löschprobleme sowie für experimentierfreudige Nutzer (mit einem Backup in der Hinterhand) geeignet.
» Download: Unlocker herunterladen
Schredder-Gegencheck per Recovery-Tool
Wenn es gilt, Schredder-Programme für Festplatten vorzustellen, checke ich einmal gegen, ob damit Daten wirklich sicher gelöscht sind:
Recuva liefert einen Anhaltspunkt dafür, ob noch etwas wiederherstellbar ist. Der Aufwand ließe sich noch weitertreiben, da Recuva aber ein bewährtes Tool ist, soll es an dieser Stelle reichen. Es ermöglicht in diesem Kontext schnelle Stichproben. Gegenchecks mit Recuva mache ich in der Regel für den Artikel "
Software-Tipp des Tages" nicht – wohl aber bei mehreren zugleich vorzustellenden Schredder-Programmen. Beim Tages-Tipp-Format nehme ich eher Bezug auf Herstellerangaben zu Verbesserungen im Changelog. Mit SSDs teste ich Schredder-Programme hingegen nicht, da deren
Wear Leveling ohnehin verhindert, dass Daten seitens eines Schredders zu überschreiben sind. Und das automatische
Trimmen einer SSD erledigt quasi das, was Schredder bei Festplatten tun: Gelöschtes ausradieren.
» Download: Recuva herunterladen
Vergleichbare und einfache Testbedingungen
Zu den spannendsten Aufgaben bei der Artikel-Erstellung zählt, Programme in einem Vergleich antreten zu lassen: Beispiele sind Tests zu
Browser-RAM-Verbräuchen,
Browser-Benchmarks,
Browser-Security-Tests und
Registry-Cleaner-Tests. Komplizierte Testverfahren sind hierfür zwar möglich, aber eher ungünstig: Denn sie verkomplizieren die Prüfungen und nach dem Credo "Keep it simple" geht es ebenfalls – so lauern weniger Stolpersteine. Tendenzen lassen sich so auch gewinnen. Es kommt aber immer auf das zu Testende an: Bei Geräte-Tests betreiben die Kollegen zu Recht einigen Aufwand mehr. Kostenlose Software aber etwa mit gängigen kostenlosen Benchmarks abzuklopfen, erscheint mir angemessen. Ähnliches gilt für Registry-Cleaner-Tests, die so ablaufen, dass jede Anwendung in
VirtualBox Platz nimmt: Sicherungspunkte stellen nach jeder einzelnen Programmbetrachtung den Ursprungszustand des Systems wieder her. So ist garantiert, dass alle Probanden unter vergleichbaren Bedingungen antreten. Der Registry-Cleaner-Test lief zweimal, der zweite Durchgang verifizierte die ersten Ergebnisse. Identische Ausgangsbedingungen für gegeneinander antretende Programme waren daneben bei den Browser-Speed-Messungen gegeben: Jeder Benchmark lief sowohl in der Redaktion als auch im Home-Office durch, errechnete Mittelwerte ergeben schließlich die Browser-Bewertungen und -Rankings im Artikel.
Notebook ist nicht gleich PC
Mitunter ist es gut, Software auf einem PC und (!) einem Notebook auf den Grund zu gehen: Denn manches verhält sich hier anders. So funktioniert nur an einem Notebook das Mobilitätscenter. Es ist zwar an PCs mit einem Registry-Hack freischaltbar – anschließend funktioniert es hier aber meist dennoch nicht, darüber die Bildschirm-Helligkeit zu ändern. Weitere Unterschiede zwischen PC- und Notebook-Windows: Will man das System per Recovery-Partition zurücksetzen, geht das bei Notebooks nicht immer. So reicht es nicht, wenn das Mobilgerät Strom aus vom Akku bekommt; es ist nötig, dass es am Stromnetz hängt. Ferner tauchen in den Energieoptionen von Windows Einstellungen auf, die sowohl für den Netzstrom- als auch Akkubetrieb separat festlegbar sind. Auch was beim Zuklappen des Notebookdeckels passieren soll, erlaubt ein Notebook-Windows festzulegen – Desktop-Windows-Systeme sparen diese Einstellungen aus. Ebenfalls relevant im Hinblick auf die Energieoptionen: Windows 10 1709 (Fall Creators Update) und höher löscht unter Umständen Energiesparpläne, wenn Sie es (neu oder per Upgrade) installieren. Das passiert abhängig davon, ob ein PC oder Notebook zum Einsatz kommt. Details hierzu finden Sie im Artikel "
Windows 10 Fall Creators Update: Energiesparpläne fehlen". Kurz: Bei PCs bleiben die Energiesparpläne jenseits von "Ausbalanciert" erhalten, bei Notebooks verschwinden die anderen Pläne.
Eigene Mini-Tools schreiben
Es kommt vor, dass ich Mini-Tools in Batch programmiere, die bei der Recherche helfen und nach der Benutzung in einen Backup-Ordner wandern. Beispiel "
Windows 7/8/10: Doppelte Ordner – warum gibt es sie? So sehen Sie sie": Hinter doppelten Windows-Ordnern stecken Junctions, sie machen einige ältere Windows-XP-Programme unter Systemen ab Vista installierbar. Mit einem Batch-Tool simuliere ich eine ältere für XP entwickelte Setup-Routine, die in einen XP-Programme-Ordner schreiben will. So lässt sich nachvollziehen, dass Junctions Dateisystem-Zugriffe auf bestimmte Weise umleiten.
Ein weiteres Beispiel: Um herauszufinden, um wie viel Prozent ein Defragmentierer die Windows-Registry schrumpft, sollte man sich nicht nur auf etwaige Defrag-Tool-eigene Auswertungen verlassen. Selbst nachzusehen, ist besser: Nun ist das Navigieren im Windows Explorer zu den die Hives-Dateien beinhaltenden Ordnern unbequem. Ein Batch-Tool erledigt die Registry-Analyse: Einmal vor, einmal danach zeigt es die Hives-Dateigrößen an. Obendrein summiert es sie, sodass ein schneller Blick genügt, um zu sehen, ob die Defragmentierung den gewünschten Effekt erzielt hat (siehe den Artikel "
Windows 7/8/10: Wo ist die Registry gespeichert? Wie groß ist sie?").
Dokumentationen zur Recherche
Meist steht in Artikeln nur ein Teil dessen, was bei den Recherchen in Erfahrung gebracht wurde. Ein Beispiel ist der Artikel "
Windows 10: Schneller anmelden – in null Sekunden dank 1709-Update-Turbo". Die Aussagen darin, wie Sie herunterfahren dürfen und wie nicht – um sich rasend schnell einzuloggen –, gründen auf etlichen Tests. Diese sind in einem Textdokument auf meinem Arbeits-PC hinterlegt: Haarklein sind darin alle möglichen Shutdown- und Reboot-Szenarien dokumentiert – jeweils pro Windows-Version. Hier ein Ausschnitt aus dem Textfile; das im Folgenden Dokumentierte ist bei allen geprüften Windows-Versionen gleich, ist aber jeweils einmal notiert. Es könnte ja sein, dass bei irgendeinem OS-Major-Release davon etwas abweicht. Getestet wurden Windows 10 1709, 1803, 1809, 1903, 1903 und 2004. Macht insgesamt 108 Einzeltests. Jeder davon wurde ein paar Male wiederholt, eigentlich erreicht die Testtiefe also Hunderte Durchläufe:
Anmelden in 0 Sekunden – wann funktioniert es?
Schnellstart aktiviert:
Windows-X Shutdown: klappt
Startmenü-Powerknopf Shutdown: klappt
Alt-F4 Shutdown: nein
Windows-X Neustart: klappt
Startmenü-Powerknopf Neustart: klappt
Alt-F4 Neustart: nein
Windows-X Anmelden und Abmelden: nein
Startmenü-Powerknopf Anmelden und Abmelden: nein
Alt-F4 Anmelden und Abmelden: nein
Schnellstart deaktiviert:
Windows-X Shutdown: klappt
Startmenü-Powerknopf Shutdown: klappt
Alt-F4 Shutdown: nein
Windows-X Neustart: klappt
Startmenü-Powerknopf Neustart: klappt
Alt-F4 Neustart: nein
Windows-X Anmelden und Abmelden: nein
Startmenü-Powerknopf Anmelden und Abmelden: nein
Alt-F4 Anmelden und Abmelden: nein
Dokumentationen sind ebenfalls wichtig, falls ein Hersteller Anmerkungen zu einem Artikel hat. In dem Fall ist es möglich, ihm weitere Infos zukommen zu lassen, die im Artikel so nicht ersichtlich sind. Beispielsweise habe ich eine SSD defragmentiert und mit
AS SSD Benchmark etwaige Performance-Steigerungen festgehalten. Fazit: Es gab keine. Aber
CrystalDiskInfo hat eine stark erhöhte Schreiblast festgestellt. Dabei sollte das untersuchte Programm O&O Defrag in den Versionen 22 und 23 doch mit der Solid-Methode optimales Tuning für SSDs darstellen. Den Defrag-Bericht finden Sie hier: "
SSD defragmentieren: Sinnvoll oder nicht?". AS SSD Benchmark und CrystalDiskInfo sind keine Tools, die Software testen, sondern die Hardware unter die Lupe nehmen. Um herauszufinden, wie schnell respektive verschlissen eine Festplatte oder ein Flash-Speicher ist, sind die schlanken Helfer ideal. CrystalDiskInfo ist das wohl beste Analyse-Tools hierfür und gleichermaßen für Festplatten und SSDs geeignet. AS SSD Benchmark funktioniert ebenfalls, entgegen des Namens, mit Festplatten. CrystalDiskInfo deckt nur bei SSDs, nicht aber bei HDDs auf, wie viele Daten darauf insgesamt schon geschrieben wurden: Im Laufe der Zeit übersteigt der Wert schnell die Gesamtkapazität. So lässt sich testen, ob eine "neu gekaufte" SSD wirklich neu ist oder einen Vorbesitzer hatte. Ferner zeigt CrystalDiskInfo bei Festplatten wie SSDs die Anzahl der Einschaltvorgänge an.
August 06, 2020 at 04:08PM
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