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Ronaldo-Flitzer: Berat ergatterte ein Selfie mit seinem Idol - WELT

Die 68. Minute der Partie Türkei gegen Portugal (0:3) wird er sein Leben lang nicht vergessen: Während einer Spielunterbrechung nimmt der zehnjährige Berat seinen ganzen Mut zusammen und rennt los. Im Vollsprint läuft er zu Cristiano Ronaldo, der an der Mittellinie steht. Mit einem Grinsen und ausgebreiteten Armen nimmt der Superstar der Portugiesen den Jungen in den Arm. Der zückt blitzschnell sein Handy, macht ein Selfie, flitzt wieder davon. Dabei tanzt er unter dem Jubel der 61.047 Fans in Dortmund noch zwei Ordner aus, ehe er abgeführt wird.

Unser Reporter sprach mit Berat über das Selfie seines Lebens. „Ich habe meinen Traum einfach wahr gemacht. Jetzt habe ich ein Foto mit Cristiano Ronaldo. Das kommt auf ein T-Shirt und in mein Zimmer“, so der Kicker aus der U11 vom KSV Hessen Kassel.

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Hatte er keine Angst? Berat: „Nein! Warum? Ich weiß aber nicht, ob ich nach dem Tag schlafen kann.“ Im Vorfeld hatte er die Aktion seinen Freunden angekündigt. „Aber niemand hat geglaubt, dass ich es wirklich machen würde“, sagt Berat. Auch sein Vater nicht. Der hatte für die vier Tickets je 400 Euro bezahlt.

Noch einmal würde Berat diese Aktion nicht wagen

Mit einem Trick hatte sich Berat von seinem Vater davongestohlen: „Ich habe ihm gesagt, dass ich mal aufs Klo gehe.“ Und der hat ihm das offenbar abgenommen. „Plötzlich sah ich ihn auf dem Dach der Ersatzbank und dann ist er auch schon losgelaufen“, erzählt er. Auch wenn die Aktion verboten ist, kam Berat mit einer Ermahnung davon. „Die Uefa hat wohl ein Auge zugedrückt, weil er so klein ist.“

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Nochmal würde Berat diese Aktion aber nicht wagen, sagt er: „Da hätte ich zu viel Angst, dass wir viel Geld bezahlen müssten.“ Nach dem Spiel ging es von Dortmund die 160 Kilometer zurück nach Kassel. Mit in Berats Auto: das Selfie seines Lebens.

Beim zweiten Flitzer war Ronaldo genervt

Möglicherweise ermutigt vom Erfolg des Jungen wagte sich in der Schlussphase der Partie ein weiterer Fan aufs Feld. Auch er rannte geradewegs auf Ronaldo zu, doch dieses Mal waren die Ordner besser vorbereitet. Gleich ein halbes Dutzend Männer in gelben Westen verfolgte den jungen Mann und konnte ihn rechtzeitig stellen. Auch Ronaldo hatte wohl keine Lust mehr auf ein weiteres Foto und drehte sich entnervt weg. Das Publikum reagierte mit einem Pfeifkonzert, während der Fan schnell vom Rasen geführt wurde.

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In der Nachspielzeit und nach Schlusspfiff versuchten noch weitere Fans ihr Glück. Sie rannten jeweils auf den inzwischen sichtlich genervten Ronaldo zu, wurden jedoch schnell von den herbeigeeilten Ordnern zu Fall gebracht und weggeführt.

Portugals Trainer Roberto Martinez kommentierte den Selfie-Hype um Cristiano Ronaldo mit warnenden Worten. „Heute haben wir gesehen, dass die Absichten der Fans gut sind. Wenn diese Absichten schlecht sind, dann muss man vorsichtig sein. Das sollte nicht passieren auf dem Spielfeld“, sagte der 50-Jährige. „Man sollte auch den Fans eine Nachricht übermitteln: Es ist nicht der richtige Weg.“

Der Artikel wurde für das Sport-Kompetenzcenter (WELT, SPORT BILD, BILD) verfasst und zuerst in BILD veröffentlicht.

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